Auto/Motor
Deutschland streitet mit EU um Ladestationen für E-Autos
GDN -
Die Bundesregierung zieht mit der EU-Kommission bei den Plänen, möglichst viele Parkplätze von öffentlichen und privaten Gebäuden mit Ladestation für Elektroautos auszustatten. nicht mit. Beim Energieministerrat am 26. Juni in Luxemburg sprach sich Deutschland gegen entsprechende weitreichende Vorschläge der Kommission aus, schreibt der "Spiegel".
Die Kommission hatte vorgeschlagen, dass bei kommerziell genutzten Gebäuden mit mehr als zehn Parkplätzen jeder zehnte Parkplatz mit einer Ladesäule ausgestattet werden sollte. Bei allen Wohngebäuden mit mehr als zehn Parkplätzen sollte danach sogar jeder Parkplatz mit einer Vorverkabelung versehen werden. Dies wurde jedoch "von Deutschland wie von einer großen Mehrheit der Mitgliedstaaten als zu weit gehend abgelehnt", heißt es in einem Sachstandsbericht für den Rat. Nun soll es bei Nicht-Wohngebäuden mit mehr als zehn Parkplätzen insgesamt nur eine Ladesäule geben. Bei Wohngebäuden ist überhaupt keine Vorverkabelung mehr vorgesehen, stattdessen sollen lediglich Leerröhren verlegt werden. Die Bundesregierung hatte argumentiert, dass die von der EU verpflichtend vorgeschlagenen Elektrotankstellen zu "einer Kostenexplosion für dringend benötigten neuen Wohnraum geführt" hätten. Das Verhalten Deutschlands steht im Widerspruch zu den Äußerungen von Kanzlerin Angela Merkel und ihrem sozialdemokratischen Herausforderer Martin Schulz, die sich im Wahlkampf beide für die Elektromobilität stark machen. Merkel will sich Anfang September mit Vertretern von Städten und Gemeinden treffen, um, wie sie sagt, zu klären, wie die Lade-Infrastruktur für Elektroautomobile verbessert werden könne.
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