Auto/Motor
Umweltbundesamt: Stickoxid-Belastung in Städten weiter zu hoch
GDN -
Die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger, hat die Akteure vor dem sogenannten Dieselgipfel in Berlin zum Handeln im Kampf gegen überhöhte Stickstoffdioxidwerte aufgefordert. "Hauptursache für schädliche Stickoxide in der Atemluft sind eindeutig Diesel-Pkw, vor allem in den Städten", sagte die UBA-Präsidentin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe).
Laut Krautzberger war der EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter 2016 an knapp 59 Prozent der verkehrsnahen Messstationen in Deutschland überschritten worden. Dies bedeute, dass in mehr als 80 Städten der Grenzwert gerissen worden sei. "Aus den noch vorläufigen Messergebnissen der ersten sieben Monate des Jahres 2017 können wir bereits jetzt schließen, dass die Stickstoffdioxid-Belastung in 2017 ähnlich hoch wie im letzten Jahr sein wird." Es müsse dringend etwas passieren, so Krautzberger, die auf beeinträchtige Lungenfunktion oder chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Folge einer Stickstoffdioxid-Belastung der Atemwege hinwies. "Laut Europäischer Umweltagentur sind in Europa im Jahr 2013 etwa 68.000 Menschen vorzeitig an den Folgen der Belastungen verstorben", so die Präsidentin des Bundesamts. Diesel-Pkw müsste daher annähernd so sauber werden, wie es das Gesetz vorschreibt, damit die Grenzwerte eingehalten werden. Software-Updates könnten dazu einen Beitrag leisten. Deutlich mehr erwarte sie aber beispielsweise von der Nachrüstung spezieller Katalysatoren. "Die Kosten hierfür muss ganz klar die Autoindustrie tragen, das kann sie nicht bei Bürgern und Politik abladen", sagte Krautzberger. In hochbelasteten Städten müssten auch Fahrverbote diskutiert werden.
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