Auto/Motor
Kretschmann legt im Streit um E-Auto-Beschluss nach
GDN -
Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) zweifelt jetzt auch öffentlich am Sinn des Grünen-Parteitagsbeschlusses, ab dem Jahr 2030 nur noch Elektroautos in Deutschland zuzulassen. Das Ziel seiner Partei, emissionsfreie Mobilität zu erreichen, sei zwar richtig, sagte er der "Bild" (Samstag).
Aber die Herausforderung sei groß und äußerst komplex. "Deshalb sehe ich das Setzen einer Jahreszahl skeptisch", so der Grünen-Politiker. "Derzeit kann niemand seriös vorhersagen, wann die neue Mobilität erreicht sein wird. Es kann auf 2030 hinauslaufen, kann aber auch später oder früher sein." Noch seien viele Probleme bei E-Autos ungelöst, so Kretschmann weiter. "Die neuen Autos müssen eine hinreichend große Reichweite haben und bezahlbar sein. Sie brauchen ein dichtes Netz von Ladesäulen. Die erneuerbare Energie muss deutlich ausgebaut werden. Allein an diesen paar Beispielen sehen Sie, dass hier eine große Aufgabe auf uns wartet, die nur Schritt für Schritt gelöst werden kann." Das Auto, so Kretschmann, werde "in den nächsten zehn bis 20 Jahren neu erfunden werden - das ist sicher". Es gehe darum, dass die deutsche Automobilwirtschaft "auch in der neuen Mobilität die Nase vorne hat", so Kretschmann: "Bestehende Arbeitsplätze werden teilweise wegfallen, aber viele neue werden hinzukommen, denn die IT-Ausstattung im Auto wird zunehmen." Die deutsche Industrie habe "die Aufgabe angenommen". Letzte Woche war ein heimlich auf dem Grünen-Parteitag aufgenommenes Video aufgetaucht, in dem Kretschmann noch deutlicher wird. Unter anderem bezeichnete er das Jahr 2030 als "Schwachsinns-Termin".
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