Auto/Motor
Dudenhöffer: Schlechtes Umweltimage belastet Verkäufe von Dieselautos
GDN -
Die hohen Abgaswerte von Dieselautos könnten bei Herstellern nach einer Studie zu immer größeren Absatzproblemen führen. "Durch seine schlechten Stickoxid-Werte ist der Pkw-Diesel zum latenten Umweltimage-Problem für Unternehmen geworden", stellt Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Center der Universität Duisburg-Essen, in einer aktuellen Untersuchung fest, aus der die Zeitungen der Funke-Mediengruppe zitieren.
Wenn die Negativmeldungen anhalten, dürften viele Unternehmen auf andere Motoren umsteigen. "Denn keine Firma will wegen seiner umweltbelastenden Fahrzeugflotte am Pranger stehen." Dies könnte den Diesel noch schneller in Bedrängnis bringen. Die größten Abnehmer von Dieselautos sind laut Studie Unternehmen. Mit rund 71 Prozent wurde 2016 die Mehrheit der Dieselautos in Deutschland mit insgesamt 568.620 Stück von Firmen zugelassen, während nur 29 Prozent von Privatleuten gekauft wurden, heißt es in der Untersuchung. 2015 lag der Dieselanteil der Unternehmensfahrzeuge noch bei 74,1 Prozent. Im Januar und Februar 2017 sank der Neuzulassungsanteil auf 70 Prozent. Seit Bekanntwerden der VW-Dieselaffäre ist der Anteil verkaufter Diesel-Pkw am Automarkt von 49,9 Prozent im November 2015 auf 43,4 Prozent im Februar 2017 gesunken. Vor allem Privatleute haben sich für den Neukauf von Benzinern entschieden. Nach den Tests mehrerer staatlicher Behörden - wie dem ADAC oder dem Kraftfahrtbundesamt - stößt auch der neueste Euro-6 Diesel-Pkw mehr Stickoxide aus als erlaubt. "Der neue Euro 6 Pkw-Diesel ist im Fahrbetrieb bei mehr als 95 Prozent der getesteten Modelle eine Mogelpackung", sagte Dudenhöffer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Damit drohen nicht nur Fahrverbote für ältere Diesel-Pkw, sondern auch soziale Akzeptanz-Probleme für Fahrer und Besitzer von neuen Diesel-Pkw." Der Autoexperte empfiehlt den Autokonzernen, einen Diesel mit neuer Euro-Norm 7 auf den Markt zu bringen, der die versprochenen Abgaswerte auch einhält, um das angeschlagene Image des robusten Motors zu verbessern. Gleichzeitig sei der Dieselskandal ein idealer Zeitpunkt, so Dudenhöffer, stärker auf Elektromobilität zu setzen.
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