BVG-Chefin: Wir bekommen keine serienreifen Elektrobusse

GDN - Elektromobilität im öffentlichen Nahverkehr gibt es nach Angaben von Sigrid Evelyn Nikutta, Leiterin der Berliner Verkehrsbetriebe BVG, noch nicht, weil die Bushersteller sie nicht liefern könnten: "Bis heute gibt es auf dem europäischen Binnenmarkt keinen Hersteller, der in der Lage ist, Elektrobusse serienreif in großer Stückzahl zu liefern", sagte Nikutta der "Süddeutschen Zeitung". Daher könnten Verkehrsbetriebe sie auch nicht bestellen: "Wenn wir heute eine Ausschreibung für hunderte Elektrobusse machen würden, bekämen wir überhaupt kein Angebot."

Vielleicht werde es mit Erdgas oder Biogas betriebene Busse geben, als eine Zwischentechnologie. "Da machen wir gerade ganz gute Erfahrungen", sagte Nikutta. "Wir diskutieren auch über Oberleitungs-Busse. Das Ziel ist ja, kurzfristig Emissionen aus der Innenstadt herauszubekommen." Die BVG-Chefin hat nach eigenen Angaben bisher nicht erwogen, es wie die Post bei den Lieferwagen zu machen und Omnibusse selber zu bauen. "Wir gehen davon aus, dass die Industrie schnell genug liefern wird", sagte Nikutta der SZ. "Und wir glauben auch, dass wir nicht der bessere Bushersteller sind." In der Zwischenzeit senkt die BVG den Verbrauch an Diesel. "Wir sensibilisieren die Fahrer nicht nur zu Sparsamkeit beim Fahren, sondern auch beim Umgang mit den Zusatzaggregaten wie Heizung, Klima und Gebläse. Die verbrauchen im Bus bis zu 40 Prozent der Energie. Und wir beschaffen Euro-6-Busse, die stoßen im Vergleich zu denen der Emissionsstufen 3 und 4 nur noch wenige Stickoxide aus."