Auto/Motor
"SZ": Zulieferer haben sich gegen VW durchgesetzt
GDN -
Um den Streik zweier Lieferfirmen und den Stillstand in diversen Werken zu beenden, hat Volkswagen nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" große Zugeständnisse gemacht. Nach hartem Verhandlungspoker machte VW die Kündigung einer umfangreichen Kooperation teilweise rückgängig, schreibt die Zeitung.
Diese Kündigung hatte den Lieferstopp ausgelöst, der nunmehr beendet ist. Zudem bleiben die beiden Firmen der bosnisch-deutschen Unternehmensgruppe Prevent, die VW bestreikten, bei dem Autokonzern weitere mindestens sechs Jahre lang im Geschäft. Einer mehrseitigen Vereinbarung zufolge verzichten Volkswagen und Prevent gegenseitig auf Schadenersatzansprüche, so die SZ. Das bedeutet, dass VW die Produktionsausfälle vor allem bei den Modellen Golf und Passat der Gegenseite nicht in Rechnung stellen kann. Nach Schätzungen von Automobilexperten und Bankanalysten soll der Lieferstreik der beiden Prevent-Firmen den Autokonzern angeblich weit mehr als 100 Millionen Euro gekostet haben. Von einem weiteren Boykott sei nicht auszugehen, da die künftige Zusammenarbeit nun umfassend geregelt ist, inklusive einer Schiedsstelle für Konflikte, schreibt die SZ. Dass die Prevent-Gruppe sich dabei weitgehend durchgesetzt hat, könnte andere Liefer-Firmen ermutigen, ihre Interessen stärker wahrzunehmen. Bislang diktieren die großen Hersteller wie BMW, Daimler und VW vielen Zulieferern die Konditionen. Das hatte sich auch bei der Prevent-Firma Car Trim aus Sachsen gezeigt. Ende Juni hatten VW und die Konzerntochter Porsche umfangreiche Entwicklungs-Kooperationen mit Car Trim bei Sitzbezügen mit jeweils zweiseitigen Schreiben kurzerhand storniert. Nach Darstellung der Prevent-Gruppe seien durch die "grundlose" Kündigung fest einkalkulierte Aufträge im Wert von 500 Millionen Euro verloren gegangen. Volkswagen sagte nun zu, die Kooperation mit der Prevent-Firma wenigstens zum Teil umzusetzen. Für bereits entstandene Kosten erhält Car Trim von VW und Porsche einen Ausgleich. Nach dem Ende des Boykotts können die betroffenen VW-Werke nach und nach wieder die Arbeit aufnehmen.
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