Auto/Motor
Deutlich überhöhter CO2-Austoß bei vielen Herstellern
GDN -
Etliche Auto-Hersteller weisen offenkundig bei Neufahrzeugen einen weit niedrigeren Verbrauch und damit niedrigere Kohlendioxidwerte aus als später tatsächlich entstehen. Das ist das Ergebnis einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen, die dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe) vorliegt.
Dabei wurden 17 Fahrzeuge der Emissionsklassen Euro 4 und 5 im Labor nach dem vorgeschriebenen Prüfzyklus geprüft. "Bei sechs Fahrzeugtypen lagen die CO2-Emissionen um mehr als die bei der Typprüfung zulässigen vier Prozent über der Herstellerangabe", resümieren die Gutachter. Betroffen sind demnach zwei Benziner und vier Dieselfahrzeuge. Die Abweichungen lagen bei Labortests, die auch für die Zulassung verwendet werden, bei sieben bis 12,9 Prozent. Die Studie war zwar bereits 2011 erstellt worden, wurde aber erst kürzlich auf der Internetseite der Bundesanstalt publiziert. Die Ergebnisse sind nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums in die Arbeit der Untersuchungskommission zur Aufklärung des Abgasskandals bei Dieselfahrzeugen eingeflossen. Im Mai hatte das Ministerium eingeräumt, dass bei der Überprüfung von 53 Fahrzeugtypen in 30 Fällen Unregelmäßigkeiten bei Verbrauch und CO2-Ausstoß aufgetreten seien; konkrete Ergebnisse wurden bislang aber nicht veröffentlicht. Die französische Regierung hat Anfang der Woche ihren Untersuchungsbericht zum Dieselskandal umfassend publiziert, auch die Verbrauchs- und CO2-Werte. Diese wichen überwiegend von den Herstellerangaben ab, zum Teil erheblich.
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