Auto/Motor
Kraftfahrt-Bundesamt wirft Fiat-Chrysler Betrug vor
Das Schreiben mit der Betreffzeile "Unzulässige Abschalteinrichtungen beim Fiat 500X" ging am vergangenen Freitag bei der EU-Kommission sowie bei der italienischen Zulassungsbehörde ein. Damit wurde aus dem Vorwurf ein offizielles Verfahren der Europäischen Union. Laut dem Prüfbericht hatte der Automobilzulieferer Bosch die deutsche Behörde vor wenigen Wochen darüber informiert, dass Fiat in Fahrzeugen der besonders umweltfreundlichen Euro-Norm 6 auffällige "Software, Applikationen und Kalibrierungen" verwende, die "möglicherweise nicht gesetzeskonform erscheinen". Mehrere Prüfungen durch das Kraftfahrt-Bundesamt bestätigten den Verdacht, dass in den Fahrzeugen die Abgasreinigung jeweils nach 22 Minuten vollständig abschaltete. Damit sei "ein hinreichender Nachweis einer unzulässigen Abschalteinrichtung" erbracht, heißt es in dem Bericht. Auf BamS-Anfrage teilte Fiat-Chrysler mit, man gebe "zu diesem Themenkomplex öffentlich keine Stellungnahme ab". Für vergangenen Mittwoch hatte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die Fiat-Chrysler-Manager zu einer Besprechung nach Berlin eingeladen, doch diese sagten ab. "Fiat hat sich einer Stellungnahme vor der Untersuchungskommission verweigert", sagte ein Ministeriumssprecher.
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