Auto/Motor
Bericht: VW muss weitere Milliarden zurückstellen
GDN -
Der Autobauer Volkswagen wird nach der Einigung mit den US-Behörden im Abgasskandal wahrscheinlich weitere Milliarden zurückstellen müssen. Um die Ansprüche der US-Behörden und der Autobesitzer zu erfüllen, müsste zusätzlich eine Rückstellung von rund zehn Milliarden Euro in der Bilanz 2015 vorgenommen werden, schreibt das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) unter Berufung auf "informierte Kreise".
Mit den bereits zurückgestellten 6,7 Milliarden Euro würden sich die Belastungen durch den Dieselskandal demnach auf knapp 17 Milliarden Euro summieren, wenn sich der Bericht bewahrheitet. Der Betrag ist aber deutlich geringer als zuvor von Analysten erwartet, die mit bis zu 30 Milliarden Euro gerechnet hatten. Der Konzern äußerte sich nicht dazu. Der Aufsichtsrat will an diesem Freitag über den Jahresabschluss beraten. Ziel sei es gewesen, die Belastungen aus Dieselgate weitgehend im Geschäftsjahr 2015 zu verbuchen, dies sei gelungen, hieß es. Möglich wurde dies durch eine Einigung mit den US-Umweltbehörden, dem Justizministerium und Autobesitzern, der am Donnerstag ein Bezirksrichter in Kalifornien zugestimmt hatte. Auf der Aufsichtsratssitzung wollen die 20 Mitglieder auch über die Höhe der Boni für den Vorstand entscheiden. Die Führungskräfte hätten einen weiteren Verzicht angeboten, eine Einigung sei daher möglich, hieß es. Für Diskussionsstoff werde indes sorgen, dass der Bericht von Jones Day zu Dieselgate nicht werde publiziert werden dürfen, hieß es im Umfeld des Aufsichtsrates. Die US-Kanzlei ist mit den internen Ermittlungen beauftragt. Da die US-Behörden VW eine Veröffentlichung des Berichts untersagt hätten, gebe es keine Alternative.
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