Auto/Motor
Betriebsratschef fordert VW-Vorstand zum Boni-Verzicht auf
Zugleich weiß er, dass "ein Verzicht aus ethischen Gründen erst einmal eine freiwillige Entscheidung des Vorstands ist". Volkswagen dürfte wegen des Skandals um gefälschte Abgaswerte bei bis zu elf Millionen Dieselautos für das abgelaufene Jahr einen Verlust ausweisen. Da der Vorstand dennoch einen Bonus erhalten soll, tobt seit Wochen ein Streit. Bislang hat der VW-Vorstand aus Sicht des Aufsichtsrates keinen akzeptablen Vorschlag für einen Bonusverzicht vorgelegt Am Dienstag vergangener Woche hatte der Vorstand um Konzernchef Matthias Müller zwar einen Vorschlag vorgelegt. Den Aufsichtsräten ging das Angebot nach "Handelsblatt"-Informationen allerdings nicht weit genug, weil der Vorstand nur auf einen geringen Teil tatsächlich verzichten wollte. Da für das Jahr 2015 ein Verlust erwartet wird, fällt der Bonus schon rein rechnerisch rund ein Drittel geringer aus. Ein anderer Teil der Boni sollte zudem erst später ausgezahlt werden, heißt es in Konzernkreisen. Unterm Strich wären die Einbußen minimal ausgefallen. Diese Mogelpackung wollten weite Teile des Aufsichtsrats nicht akzeptieren – und legten ihr Veto ein. Der Öffentlichkeit und den eigenen Mitarbeitern wäre ein solcher Schritt nicht zu vermitteln gewesen, heißt es in Konzernkreisen. Bis zur Aufsichtsratssitzung am kommenden Freitag soll ein neuer Vorschlag erarbeitet werden Man sei auf einem guten Weg, sagte ein VW-Sprecher. In Konzernkreisen hieß es: Der Verzicht müsse deutlich sein, sonst könne der Aufsichtsrat dem nicht zustimmen.
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