Auto/Motor
Nach Rücktritt von USA-Chef: Händler warnen VW vor Folgen
GDN -
Nach dem überraschenden Rücktritt von USA-Chef Michael Horn haben die VW-Händler des Landes die Konzernführung in Wolfsburg vor womöglich dramatischen Folgen gewarnt. Der Vorsitzende der Händler-Vereinigung, Alan Brown, sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe), Volkswagen müsse umgehend sämtliche Zusicherungen schriftlich bekräftigen, die unter Horn gemacht worden seien.
Das gelte insbesondere für das Versprechen, neue, eigens für den US-Markt bestimmte Modelle zu entwickeln und so rasch wie möglich auf den Markt zu bringen. "Wenn die VW-Führung in Wolfsburg nicht umgehend bestätigt, dass alle Zusagen, die Horn uns gemacht hat, eingehalten werden, dann kann ich für nichts mehr garantieren", sagte Brown. "Dann wird Volkswagen die Kontrolle über das Händlernetz verlieren." Er deutete an, dass sich die selbständigen Autohausbesitzer in diesem Fall gegen den Konzern wenden und ihrerseits auf Schadenersatz klagen könnten. "Dann herrscht Chaos", so der Verbandschef, der am Sonntagabend zu Gesprächen mit der VW-Führung nach Deutschland reisen wird. "Volkswagen hat sich niemals darum gekümmert, was die amerikanischen Kunden eigentlich wollen", sagte Brown, der in Texas selbst zwei Autohäuser betreibt. "Dann kam Horn und hat uns erklärt: `Ich habe kein Rückflugticket. Ich bin hier, um die Dinge zu verändern.` Und das hat er getan." Horn sei "eine echte Führungspersönlichkeit und ein wahrer Kapitän" gewesen, vor allem aber habe er "nicht davor zurück gescheut, sich notfalls auch mit dem Vorstand in Wolfsburg anzulegen".
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