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Bericht: Preisrutsch beim Öl sorgt für Entlastung der Autofahrer

GDN - Der Preisrutsch beim Öl sorgt für eine kräftige Entlastung der deutschen Autofahrer. Aufgrund der gesunkenen Spritpreise falle die Tankrechnung Deutschlands 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 10,5 Milliarden Euro niedriger aus, wie aus einer Rechnung hervorgeht, die der Mineralölwirtschaftsverband für die "Welt" erstellt hat.
Demnach beträgt die Ersparnis 2,9 Milliarden Euro bei Benzin und 7,6 Milliarden Euro beim Diesel. Beim Diesel entfällt in etwa jeweils die Hälfte auf privaten und auf gewerblichen Verkehr. Möglich wird dies durch die niedrigen Preise an den Energiemärkten. Zuletzt ist der Barrelpreis geradezu kollabiert, nachdem das zerstrittene Ölkartell Opec die verbindlichen Förderquoten ganz gestrichen hat. Am Dienstag kostete das Fass der Nordseesorte Brent erstmals seit Februar 2009 wieder weniger als 40 Dollar. Seit Jahresanfang ist Öl auf Euro-Basis fast ein Viertel billiger geworden. Das schlägt sich auch an den Zapfsäulen nieder. An vielen Tankstellen kostet der Diesel mittlerweile weniger als einen Euro. Das sind rund 18 Cent weniger als noch im Januar. Der abgesackte Rohölpreis hat nach einer Studie der Energie-Informationsagentur EnergyComment im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion zu einem steilen Nachfrageanstieg in Deutschland geführt. So ist zwischen 2007 und 2014 der Kraftstoffverbrauch von 50,4 auf 54,1 Millionen Tonnen geklettert. Die Zahlen, die bis August dieses Jahres vorlagen, ließen für 2015 einen Anstieg auf 55,2 Millionen Tonnen vermuten. Seit den 90er-Jahren gab es der Untersuchung zufolge kaum Reduktionen beim Pkw-Spritverbrauch. In der Summe wird sogar mehr Sprit getankt als in den 90er-Jahren. "Der steigende Kraftstoffabsatz in Deutschland ist klimapolitisch ein Alarmsignal", sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stephan Kühn, der "Welt". Es werde deutlich, dass Deutschland allein mit Effizienzvorschriften und Initiativen zur Elektromobilität beim Auto die Klimaziele nicht erreichen kann. Kühn fordert eine konsequente Verlagerungspolitik, die mehr Güterverkehr auf die Schiene bringt. "Dafür muss die Bundesregierung mit dem neuen Bundesverkehrswegeplan jetzt die Weichen richtig stellen: Eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur ist die Grundlage für aktive Verkehrsverlagerung", sagte Kühn der Zeitung.
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