Auto/Motor
Diesel-Fahrverbote: Auto-Betriebsräte kritisieren Verkehrspolitik
GDN -
In der Diskussion um Fahrverbote, höhere Spritsteuern und ein Tempolimit auf Autobahnen üben die Betriebsratschefs deutscher Autokonzerne heftige Kritik an der Verkehrspolitik der Bundesregierung. Neue Gesetze und schärfere CO2-Grenzwerte zielten nur darauf ab, dem Verbrennungsmotor den Garaus zu machen, sagte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück dem "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.
Man brauche die "jetzigen Motoren noch, um die Transformation zu den neuen Antrieben zu finanzieren". Sollte die Regierung an ihrem Kurs festhalten, "dann werden Autozulieferer pleitegehen, Menschen ihre Jobs verlieren, und die Wirtschaft gerät in eine Schieflage", so Hück weiter. Den Porsche-Mitarbeitern rät Hück, ihren Unmut gegenüber der Regierung offen zu äußern. "Wenn die Politik nicht mit uns redet, dann müssen wir eben auf die Straße gehen." Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht sieht Kräfte am Werk, "die unsere Industrie schwächen möchten". Die Politik verärgere die Belegschaften, wenn sie "unter dem Deckmantel des Klimaschutzes versucht, ihr Versagen auf unsere Industrie abzudrücken". Brecht nennt eine ganze Liste an Versäumnissen, die er der Politik ankreidet: vom mangelnden Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs über ausgefallene Züge bis hin zu schlecht getakteten Ampelschaltungen. Der BMW-Betriebsratschef Manfred Schoch warnt Politiker in Berlin und Brüssel vor weiteren Einschränkungen für Autofahrer und Industrie. "Wer Autofahrer immer nur mit Fahrverboten, Tempolimits oder höheren Spritsteuern bestraft, der treibt sie direkt in die Arme der AfD", sagte Schoch dem "Spiegel".
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