Auto/Motor
Jost will gesetzliche Verpflichtung zur Diesel-Nachrüstung
GDN -
Der Vorsitzende der Verbraucherschutzminister-Konferenz, Saarlands Ressortchef Reinhold Jost (SPD), hat sich zur Vermeidung von Diesel-Fahrverboten für eine gesetzliche Verpflichtung der Autohersteller zur Hardware-Nachrüstung der betroffenen Dieselfahrzeuge stark gemacht. "Notfalls müssen Hardware-Nachrüstungen für alte Dieselautos gesetzlich vorgeschrieben werden", sagte Jost dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).
Er hoffe, dass sich die Bundesregierung in dieser Frage ihrer Verantwortung bewusst sei. "Mein Wunsch wäre, dass sich die Regierung zeitnah zu einer Initiative durchringt, mit dem Ziel eine verpflichtende Nachrüstung zu erreichen." Jost begrüßte, dass die CDU im Kampf für saubere Stadtluft Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel inzwischen nicht mehr generell ablehnt. Nun müsse die Bundesregierung zu einer "geschlossenen Haltung" finden. Konkret forderte der SPD-Politiker die CSU und deren Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf, sich zu bewegen. "Das Verhalten von Herrn Scheuer finde ich unsäglich", sagte Jost. Trotz neuer Töne aus der CDU blieb der Minister zuletzt bei seiner Ablehnung von Hardware-Nachrüstungen an Diesel-Pkw. Jost mahnte auch die Autoindustrie, sich Hardware-Nachrüstungen nicht länger zu verweigern. "Wir brauchen eine Hardware-Nachrüstung zu Lasten derer, die betrogen haben. Wer bescheißt, der zahlt", sagte der SPD-Politiker. "Es kann nicht sein, dass Leuten, die in gutem Glauben einen Diesel-Pkw gekauft haben, jetzt von Leuten, die sie hinter die Fichte geführt haben, gesagt bekommen, kauft euch doch ein neues Auto, dann sind die Probleme aus der Welt." Im Übrigen seien die Umrüstungen vom Aufwand her vertretbar. "Es geht hier um eine Größenordnung von 1.000 bis 3.000 Euro pro Fahrzeug, bei minimalem Mehrverbrauch, aber deutlicher Emissionsreduzierung." Die Autobauer hätten jetzt "die große Chance, den eingetretenen Schaden für die betroffenen Kunden und die gesamte Branche wieder gut zu machen".
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