Auto/Motor
Volkswagen-Betriebsratschef will straffere Führung des Konzerns
Aber man könne einen Autohersteller mit 642.000 Mitarbeitern und zwölf Marken nicht basisdemokratisch führen. "Das habe ich schon immer gesagt, und dabei bleibe ich." Diess müsse sich jetzt um die großen Synergieprojekte im Konzern kümmern. "Das ist seine vorrangige Aufgabe, und das wird durch die neue Konzernstruktur auch einfacher", sagte Osterloh. Volkswagen bündelt die Marken künftig in neuen Gruppen. Unter anderem wird Diess persönlich eine Gruppe mit VW, Seat und Skoda führen. "Bisher gibt es zuweilen fast einen internen Wettbewerb, wer auf die höchsten Entwicklungskosten kommt", ergänzte Osterloh. Das sei sehr ärgerlich. Auch der bisherige Vorstandschef Matthias Müller hatte die Nutzung von Synergien gefordert. Aber wenn das nicht reiche, "muss ich auch mal auf den Tisch hauen und mich durchsetzen", sagte Osterloh. Der Betriebsratschef wiederholte seine Forderung, Volkswagen müsse neu über das Thema Batteriezellen nachdenken. "Wir dürfen die Produktion von Batteriezellen nicht komplett den Koreanern und Chinesen überlassen." Der neue Vorstandschef sei offen, über das Thema Zellproduktion zu reden. Müller hatte das abgelehnt. Die Wahl seines bislang engsten Mitarbeiters Gunnar Kilians zum Personalvorstand begründete Osterloh damit, Kilian habe Qualitäten, "die dem Unternehmen helfen; egal ob es um Strategie, Kommunikation oder Kultur" gehe. Kilian war bislang Generalsekretär des Betriebsrats. Auch die Großaktionäre Porsche und Piëch seien sich einig gewesen, "dass Gunnar Kilian eine gute Wahl ist". Im Übrigen brauche er niemanden, "um Herbert Diess an die Kette zu legen". Angesichts der starken Position der Arbeitnehmer bei Volkswagen gebe es genug andere Möglichkeiten, den neuen Vorstandschef zu kontrollieren.
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