Auto/Motor
Volkswagen wehrt sich gegen drohende Klagewelle in Österreich
GDN -
Volkswagen wehrt sich im Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen gegen eine drohende Klagewelle in Österreich. "Es gibt in Österreich kein rechtskräftiges Urteil, in dem Ansprüche betroffener Fahrzeugeigentümer gegen die Volkswagen AG als bestehend erkannt wurden. Für ein Einschreiten des VKI oder für die Einbringung einer Sammelklage besteht daher kein Anlass", sagte ein Sprecher des Wolfbsurger Autokonzerns dem "Handelsblatt".
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) verlangt wegen angeblichen Betrugs an Käufern von Dieselautos Schadensersatz. Das österreichische Sozialministerium und die Arbeiterkammer haben den VKI mit den Klagen gegen Volkswagen beauftragt. "Da VW sich beharrlich weigert, Kunden in Österreich außergerichtlich eine Entschädigung anzubieten, schlagen wir diesen Weg ein", sagte Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ). Die Zeit drängt, denn im September drohen die Ansprüche der Volkswagen-Kunden in Österreich zu verjähren. Volkswagen erklärte zu den Vorwürfen: "Die mit dem deutschen Kraftfahrt-Bundesamt abgestimmten technischen Maßnahmen werden entsprechend umgesetzt. Die Volkswagen AG behandelt alle Verfahren vor österreichischen Gerichten mit der gebotenen Sorgfalt und hält die bislang vorgebrachten Ansprüche für unbegründet." In Österreich waren rund 395.000 Fahrzeuge von der Diesel-Rückrufaktion betroffen. Bisher wurden 88 Prozent der erreichten Kundenfahrzeuge umgerüstet, bestätigte am Mittwoch ein Sprecher der Porsche Holding in Salzburg, über die Volkswagen in Österreich alle VW-Marken verkauft. Für den weltgrößten Autokonzern ist die drohende Klagewelle von besonderer Brisanz. Schließlich leben die Familien Piëch und Porsche, die Volkswagen maßgeblich kontrollieren, in Österreich.
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