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Bericht: Belastete Straßennamen an mehr als 150 deutschen Orten
GDN -
Straßen und Plätze tragen in vielen deutschen Städten immer noch Namen von Nationalsozialisten, Tätern von Kolonialverbrechen und Stalinisten. Personen wie Erwin Rommel, Paul von Lettow-Vorbeck, Carl Diem oder Klement Gottwald werden an mehr als 150 Orten öffentlich geehrt, berichtet "Zeit-Online" unter Berufung auf eine Analyse aller 450.000 deutschen Straßennamen.
Für die Untersuchung hat "Zeit-Online" alle unterschiedlichen Namen von Straßen und Plätzen in Deutschland erhoben und in einem Datensatz zusammengefasst. Die Datenanalyse zeigt, dass sich auch 29 Jahre nach Wende und Wiedervereinigung eine scharfe Grenze zwischen Ost und West abzeichnet. Beispielsweise gibt es den Begriff "Jugend" als Bestandteil von Straßennamen fast ausschließlich in den ostdeutschen Bundesländern, ebenso Personen wie Karl Marx oder Ernst Thälmann. Wer nach Namen von Städten und Landschaften der alten deutschen Ostgebiete sucht, beispielsweise "Königsberg" oder "Sudeten", erhält ein Muster der alten Bundesrepublik. In der DDR hatten Vertriebene dagegen keine Lobby, die Namen ihrer Herkunftsorte fanden dort keine Verwendung. Auch wesentlich ältere historische Bezüge finden sich. So lässt sich bis heute der Grenzverlauf des Römischen Reiches anhand des Namenteils "Limes" nachverfolgen. 183 Straßen und Plätze tragen ihn im Namen. Den längsten Straßennamen gibt es im bayerischen Dingolfing. Es ist die Bischöflich-Geistlicher-Rat-Josef-Zinnbauer-Straße.
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