Auto/Motor
VW-Markenchef setzt weiter auf Diesel-Technologie
Die Selbstzünder-Technik behalte für größere Fahrzeuge und hohe Kilometerleistungen weiterhin Bedeutung. "Ich würde den Diesel noch lange nicht abschreiben", so Diess. Auch bei der Elektromobilität sieht der Manager Volkswagen gut aufgestellt. Vom E-Golf könne VW mehr absetzen, "als wir herstellen können". Im Vergleich zu anderen Herstellern sei der Konzern vielleicht langsamer, "aber wir machen es besser". Die Technikgeschichte zeige, "dass es häufig Unternehmen gibt, die zu früh sind und darum scheitern." Ab 2020 habe VW dank einer speziellen E-Plattform "deutliche Vorteile bei Raumangebot, Kosten und Emotionalität". Bei der Bewältigung der VW-Diesel-Affäre zog der VW-Marken-Chef eine positive Bilanz: "In Deutschland sind über 90 Prozent der Fahrzeuge mit der neuen Software versehen." Es gebe nur sehr wenige Beanstandungen, "unter ein Prozent". Es werde sicher aber noch Jahre dauern, den Vertrauensverlust aufzuholen. Zu den staatsanwaltlichen Ermittlungen auch zu seiner Person, sagte Diess: "Für mich steht vollkommen außer Frage, dass ich mich hier zu jeder Zeit korrekt verhalten habe." In der Unternehmenskultur bei Volkswagen gibt es laut Diess einen grundlegenden Wandel. Man könne jetzt auch seinen Chef offen kritisieren, deswegen fliege niemand mehr raus. "Wir alle müssen uns an die neue Offenheit aber erst gewöhnen", so das Mitglied des VW-Konzernvorstandes. Unzufrieden sei er nach wie vor mit dem Bürokratieabbau. Er sei mit dem Anspruch zu VW gekommen, schnell etwas zu ändern. Da müsse er sagen: "Wir sind noch nicht weit genug gekommen." Es würden sich bei ihm immer noch Leute beschweren: "Sitzungen werden zu umständlich vorbereitet, die Besucheranmeldung im Werk ist ein echter Papierkrieg. Da ist noch viel zu tun."
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